Ziel 1

Steigerung der Gesamtholzausbeute des für die Produktion verwendeten Holzes in jedem Werk auf mindestens 90% bis 2025

Basiswert 2020: 82%

Unsere Holzausbeute, eine wichtige Leistungskennzahl – wird stetig besser: 2020 erreichten wir in unseren Werken, bezogen auf den gesamten Holzmix, Quoten zwischen 82% und 94%. Durch laufende Innovationen bei der Sortierung und Störstofferkennung sowie konkrete Investitionen in diesen Bereichen halten wir eine Quote von 90% bis 2025 für alle Werke für technisch machbar. Bei Werken, die bereits eine Ausbeute von über 90% haben, ist es unser Ziel, diese zu halten. Im Jahr 2023 konnten wir je nach Werk eine Gesamtholzausbeute zwischen 84 und 91 Prozent erreichen (2020: 82 bis 91 Prozent). Eine Ausbeute von 100% ist physikalisch nicht möglich, da insbesondere zugeführtes Recyclingholz immer einige unerwünschte Bestandteile enthält eingesetzt.

Holzausbeute: Unsere Leistung und Zielvorgabe

 2020202120222023Zielwert 2025
Technische Holzausbeute in Prozent     
Anlage mit dem höchsten Ertrag91,191,391,891,190,0
Anlage mit dem niedrigsten Ertrag81,883,482,584,390,0

Ziel 2

Erhöhung des Anteils von Post-Consumer-Recyclingholz auf 50% bis 2025.

Basiswert 2020: 40,3% / Zielwert Ende 2025: 50,0%

Wir setzen unsere Stärke als größter Verwender von Altholz in Deutschland dazu ein, konsequent die Kaskadenutzung von Holz zu fördern. Damit tragen wir zu einer Kreislaufwirtschaft bei, in der nichts verschwendet wird. Das heißt Holzprodukte am Ende ihrer Nutzungsdauer soweit möglich als wertvolle Rohstoffe behandeln, anstatt sie direkt thermisch zu verwerten. Wir möchten, dass alle Holzprodukte, einschließlich unserer eigenen Produktionsausschüsse, wiederverwertet werden.

50,7% beträgt der Anteil an Post-Consumer-Recyclingholz im Holzmix – und zwar über alle Produkte.1 Durch die konsequente Umsetzung unserer Recyclingstrategie haben wir unser für 2025 gesetztes Ziel von 50% bereits vorzeitig erreicht. Die zweitgrößte Fraktion ist mit 26 % Sägerestholz. Die restlichen 24% entfallen auf Durchforstungs- und Bruchholz aus kontrollierter Forstwirtschaft in Deutschland und direkten Nachbarländern.

1Zu Post-Consumer-Material zählen wir aufbereitetes Recyclingholz z.B. aus beschädigten Paletten aus der Verpackungsindustrie, gebrauchte Wohnmöbel oder Küchenschränke sowie interne Ausschüsse, die aber nur 2,5% ausmachen

Recyclingholz: Unsere Leistung und Zielvorgabe

 2020202120222023Zielwert 2025
Anteil von recyceltem Holz in unserem Holzmix in Prozent41,746,248,150,750,0

Die verfügbare Menge dieses Materials wird von den Wiederverwendungs- und Recyclinginitiativen in der Europäischen Union, der wirtschaftlichen Entwicklung, dem Verbraucherverhalten und der Verwertung von Gebrauchtmöbeln durch den Möbeleinzelhandel beeinflusst. Zu unserem strategischen Nachhaltigkeitsansatz gehört auch der Dialog  mit anderen, die uns bei der Erreichung dieses Ziels helfen. Wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, auf das Verhalten von Konsumenten und Unternehmen einzuwirken, kann die Verfügbarkeit von Gebrauchtholz zunehmen.

Auch wenn wir Recyclingholz in größeren Mengen verarbeiten möchten, bestehen wir darauf, dass für die Produktion ausschließlich Material der höchsten Güteklasse verwendet  wird. Unsere Platten werden im Zentrallabor in Arnsberg regelmäßig geprüft, und wir arbeiten mit unseren Lieferanten zusammen, damit die Produktqualitätsnormen vollumfänglich  eingehalten werden.

 

Wir möchten, dass Holz möglichst lange stofflich genutzt wird, bevor es ganz am Ende verbrannt wird. So entsteht ein höherer Nutzen für die Gesellschaft und die Wirtschaft.

Carsten Möser-Benz
Direktor, Holzeinkauf

80% der in unseren Produkten eingesetzten Holzrohstoffe sind Sägereste und Recyclingholz

Praxisbeispiel

Sortieren, Reinigen und Prüfen von Recyclingholz

Unsere hohe Ausbeute ist Ausdruck der Qualität unseres wichtigsten Rohstoffs: Recyclingholz. Nach Anlieferung des Materials im Werk wollen wir Materialverluste beim Reinigen weitestgehend vermeiden. Die sehr hohe Ausbeute an unseren Standorten (durchschnittlich 90%) ist auf unsere kontinuierlichen Investitionen in hochmoderne Technologie zurückzuführen. Unsere Sortier- und Reinigungsprozesse, Lieferantenbeziehungen und strengen Prüfverfahren sind hierbei maßgebliche Erfolgsfaktoren. Der „Sortierturm“ stellt sicher, dass keine unerwünschten Materialien wie Kunststoff in unsere Produktionslinien gelangen. Tatsächlich gehen wir bei der Ausbeutemaximierung immer weiter an die Grenze des Machbaren. Durch die hohe Anzahl der Sortiervorgänge stehen uns immer feinere Rohstoff-Fraktionen zur Verfügung. Durch den mehrfachen Einsatz recycelter Holzfasern verringern wir gleichzeitig unsere Abhängigkeit von Nebenprodukten aus der Forstwirtschaft.

 

Ziel 3

Herstellung von 10% der Holzwerkstoffe unter Verwendung eines Anteils biogener Bindemittel bis 2025

In unserer Produktion können wir pro Jahr rund 250.000 Tonnen Harze, Bindemittel, Additive und Lacke verarbeiten. Um diese teilweise durch erneuerbare Rohstoffe zu ersetzen, verfolgen wir ein konkretes Ziel: Bis 2025 wollen wir 10 Prozent unserer Holzwerkstoffprodukte (gemessen nach Volumen) unter Verwendung eines Anteils von biogenen Harzen herstellen. 2024 haben wir OrganicBoard Pure mit 100% erneuerbarem, biogenem Bindemittel eingeführt.

 

... HABEN WIR IM PRODUKT ORGANICBOARD PURE FOSSILE LEIME DURCH ERNEUERBAREN ORGANICGLUE ERSETZT. ORGANICBOARD PURE IST EINE SPANPLATTE MIT 100% ERNEUERBAREM BINDEMITTEL UND 100% RECYCLINGHOLZANTEIL.

Ziel 4

Entwicklung spezifischer KPIs für Wasser und Abfall in Übereinstimmung mit dem GRI

Wir minimieren als Entsorgungsfachbetrieb Abfälle, indem wir Altholz stofflich und thermisch verwerten. Trotz unseres Engagements und Ansatzes für die Wiederverwertung von Holz fallen Abfälle in Form von Aschen, Holzresten und Verpackungen an.

Nicht vermeidbare Abfälle managen

Die Pfleiderer-Standorte betreiben keine Deponien. Die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in Neumarkt, Gütesloh und Baruth, ebenso wie die Heller Holz GmbH, sind als Entsorgungsfachbetriebe zertifiziert und erfüllen dementsprechend umfangreiche Entsorgungsanforderungen.
Als Mitglied im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. spielt Pfleiderer eine aktive Rolle bei der weiteren Implementierung der Kaskadennutzungin gesetzlichen Regelwerken, z. B. der Altholzverordnung.

 

2023 haben wir ein neues Berichtssystem für Abfall entwickelt, um Nicht-Holz-Abfallströme in Zukunft besser lenken und senken zu können.

In diesem System gibt es ein automatisches Erfassungsmodul für die Kategorisierung von Abfall, der aus der Entsorgung ausgeleitet wurde, einschließlich der Vorbereitung von Wiederverwendungs-, Recycling- und anderen Verwertungsprozessen sowohl von gefährlichen als auch ungefährlichen Abfällen. Außerdem hat das System eine automatische Erfassung für Abfall, der zur Entsorgung vorgesehen ist, einschließlich Verbrennung (mit und ohne energetische Verwertung), Deponien und andere Entsorgungsmöglichkeiten sowohl für gefährliche als auch ungefährliche Abfälle.

Wasser

Nach der Validierung unserer Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2023 haben wir das Thema Wasser mit Blick auf unsere Auswirkungen neu priorisiert. Obwohl sich die meisten unserer Betriebe in wasserreichen Regionen befinden, ist uns bewusst, dass Wasserknappheit ein globales Problem ist, das durch die Klimakrise noch verschlimmert wird. Deshalb nimmt die strategische Bedeutung unseres Umgangs mit der Ressource Wasser zu.

WASSERMANAGEMENT

Wir haben uns dazu verpflichtet, verantwortungsvoll mit der Ressource Wasser umzugehen, und sind dabei, unseren Wasserbedarf transparent zu dokumentieren. Diese Dokumentation ist eine Grundvoraussetzung, um unser Wassermanagement an die erwarteten Veränderungen von Wasserverfügbarkeit durch den Klimawandel anzupassen.

Ziel 5

Erstellung eines Biodiversitätsmanagementplans bis 2025 für alle Produktionsstandorte, die sich in oder neben Naturschutzgebieten befinden

Biodiversität ist für unser Unternehmen ein strategisch wichtiges Thema. Unsere Auswirkungen darauf haben wir über den Biodiversitäts-Check der öffentlichen Plattform  „Unternehmen Biologische Vielfalt“ (UBi) analysiert, die vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Dabei haben wir diese Auswirkungen sowohl für Flächen, deren Eigentümer  wir sind, als auch für solche, die wir pachten und verwalten, und entlang der gesamten Lieferkette bewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Auswirkungen unseres  Unternehmens auf die Biodiversität groß sind und wir so auch ein großes Potenzial haben, diese durch Maßnahmen zu verbessern.  Die Analyse läuft weiter und geeignete Indikatoren  müssen noch definiert werden.

Ziel 6

Identifizierung und Minderung potenziell negativer Auswirkungen auf die Biodiversität entlang unserer Holzlieferkette bis 2025

Schadholz macht zwar nur ca. 20 Prozent unseres Holzaufkommens aus, dennoch unterstützen wir zurzeit einen unserer größten Lieferanten von Frischholz bei einem konkreten  Renaturierungsprojekt. Der Lieferant – ein großer öffentlicher Waldbesitzer – hat dort eine Fichtenmonokultur durch eine Auenlandschaft und standortgemäße, resiliente Mischwälder  ersetzt. Hierbei handelt es sich um ein Pilotprojekt und weitere Projekte werden mit anderen Frischholzlieferanten diskutiert. 

2023 haben wir uns der Initiative Biodiversity in Good Company angeschlossen um uns zusammen mit anderen Unternehmen und politischen und gesellschaftlichen Akteuren für den  Schutz und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität einzusetzen. Die Mitglieder der Initiative sind Unternehmen aller Branchen und Größen aus Deutschland und Japan. Die  Mitgliedsunternehmen haben sich verpflichtet, den Schutz der biologischen Vielfalt in ihren Nachhaltigkeitsstrategien und ihrem Umweltmanagement zu berücksichtigen und haben sich  dazu auf die Grundsatzerklärung der Initiative sowie das Leadership Commitmentverpflichtet.

Ziel 7

Dokumentieren, dass 80% der Lieferanten bis 2025 unseren Verhaltenskodex für Lieferanten unterzeichnet haben

Wir haben uns verpflichtet, die Nachhaltigkeit unserer Lieferanten systematisch zu bewerten, um eine verantwortungsvolle Lieferkette aufzubauen. Zu diesem Zweck haben wir unser Ziel erreicht, im Jahr 2023 einen Rahmen für die Bewertung der Nachhaltigkeit unserer Zulieferer einzuführen. Dieser Rahmen wird es uns ermöglichen, unseren Ansatz besser zu systematisieren und transparent über unsere Verbesserungen in der Lieferkette zu berichten. Wir werden auch weiterhin im Rahmen unserer jährlichen Lieferantenbewertungen Daten über unsere Zulieferer sammeln, die Aufschluss über den Reifegrad des Nachhaltigkeitsmanagements geben.

Als erstes messbares Ziel streben wir an, dass 80 % der Lieferanten bis 2025 und 95 % bis 2030 unseren Verhaltenskodex für Lieferanten unterzeichnet haben. In den Folgejahren werden wir das System nutzen, um weitere Kennzahlen zur Nachhaltigkeit der Lieferanten zu überwachen und darüber zu berichten. Geeignet wäre eine standardisierte Lieferantenbewertung wie EcoVadis als Voraussetzung für künftige bevorzugte Lieferantenbeziehungen.

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