Ziel 1

Reduzierung der Scope-1- und Scope-2- Treibhausgasemissionen um 21% bis 2025

Basiswert 2020: 220.164 t CO2

Pfleiderer bekennt sich zum Ziel des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. An diesem Ziel richten wir unsere Maßnahmen zur Reduktion der klimarelevanten Emissionen in allen drei Scopes aus 1. Bis 2050 wollen wir unseren Netto- CO2-Fußabdruck schrittweise bis auf Null reduzieren.

Durch Investitionen und weitere Maßnahmen an unseren Standorten von 2020 bis 2023 konnten wir die Emissionen in Scope 1 und insbesondere in Scope 2 bereits stark reduzieren und Werte auf dem Zielniveau von 2025 erreichen. So haben wir im Jahr 2023 134.894 Tonnen Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 erzeugt, verglichen mit 150.846 Tonnen im Jahr 2022 und 220.164 Tonnen im Jahr 2020. Wir haben damit die Treibhausgasemissionen in Scope 1 und 2 von 2020 bis 2023 um 39% reduziert.

2023 wurden wir zum Selbstversorger: Die drei KWKs speisen den Strom in ein virtuelles Kraftwerk ein, von dem die fünf Standorte zeitgleich ihren Strom beziehen. So konnten wir 2023 ganze 91 Prozent unseres Energieverbrauchs für Wärme und Strom aus unserer eigenen Kraft-Wärme-Kopplung decken.

CO2- Fußabdruck: Unsere Leistung und Zielvorgabe

 2020202120222023Ziel 2025
CO2-Fußabdruck des Unternehmens
(Scope 1 und Scope 2) (t CO2)
220.164171.134150.846134.894173.929
% Reduzierung (Basisjahr 2020)Basisjahr21,931,438,721,0

 

“WIR HABEN UNSERE CO2-EMISSIONEN BEREITS DEUTLICH REDUZIERT, ARBEITEN AN DER FESTLEGUNG VON ZIELEN, DIE SICH AN DER SBTI ORIENTIEREN, UND INTENSIVIEREN UNSERE ANSTRENGUNGEN ZUR BILANZIERUNG UND REDUZIERUNG UNSERER SCOPE-3-EMISSIONEN1.”2

Dr. Axel Knörr
Head of Environment

Wir haben ambitionierte kurz- und mittelfristige Emissionsreduktionsziele festgelegt. Mit der Erreichung dieser Ziele wird Pfleiderer die Umstellung zur Klimaneutralität gelingen.

1Eine Definition der verschiedenen Emissionskategorien (Scopes) finden Sie unter https://ghgprotocol.org/calculationg-tools-faq

2 Das Ziel wurde in Absprache mit der SBTi festgelegt und beruht auf den Dekarbonisierungsstrategien für den Bereich Möbel- und Innenausbau sowie dem Absolute Contraction Approach (absoluten Kontraktionsansatz) der SBTi. Siehe sciencebasedtargets.org

Praxisbeispiel 1

Drei Standorte, drei hocheffiziente KWK-Anlagen

Die in unseren KWK-Anlagen erzeugte Energie stammt zu 100 % aus Biomasse. An drei Hauptstandorten betreiben wir integrierte KWK-Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplung), in denen gleichzeitig mechanische Energie für Strom und nutzbare Wärme für die Produktionsprozesse gewonnen wird. Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht eine Brennstoffeinsparung von bis zu einem Drittel der Primärenergie verglichen mit der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme. Vorteil der KWK sind der verringerte Brennstoffbedarf und die geringeren Schadstoffemissionen.

100%

der in unseren KWK-Anlagen erzeugten Energie stammt aus Biomasse

Praxisbeispiel 2

Erfolg planen

Alle Pfleiderer Standorte sind nach der Energiemanagement-Norm ISO 50001 zertifiziert. Die Energieplanung erfolgt in Absprache mit Vertrieb, Produktion sowie Einkauf und wird häufig aktualisiert.

In unsere Planung fließen sowohl zukunftsgerichtete betriebswirtschaftliche Auswertungen als auch der tatsächliche Verbrauch ein. Auf Grundlage der von allen Standorten erhobenen Energiedaten bewerten und analysieren wir regelmäßig Energienutzung und Energieverbrauch und führen Energieregister, um Verbesserungen zu identifizieren.

Praxisbeispiel 3

Energie effizient nutzen

Der effizienten Nutzung von Energie kommt in Zeiten von Versorgungsengpässen eine noch größere Bedeutung zu.

Entsprechend wichtiger wird die Einspeisung von Abwärme aus der industriellen Produktion in die Versorgungsnetze, um klimafreundliches und kostengünstigeres Heizen der angebundenen Haushalte zu ermöglichen.

In der 2022 gestarteten ersten Phase wird die Abwärme aus einem mit Erdgas befeuerten Kessel genutzt und die heißen Abgase des Erdgases werden über einen Wärmetauscher übertragen. In einem zweiten Schritt können bei steigendem Bedarf der Stadt noch weitere größere Abwärmequellen aus dem Biomassekessel eingespeist werden. Nach Anbindung an das Versorgungsnetz der Stadt wäre eine Wärmelieferung durch Pfleiderer voraussichtlich zur Heizperiode 2023 möglich.

 

„Gerade in diesen angespannten Zeiten kommt es auf enge Partnerschaften und innovative Lösungen an. Wir freuen uns sehr, die Stadt Leutkirch und ihre Bürgerinnen und Bürger bald mit Wärme zu versorgen.“

Dr. Frank Herrmann
CEO/COO

 

Ziel 2

Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe in unserer eigenen Flotte um 5% bis 2030

Um unser Ziel zu erreichen, setzen wir zunächst Maßnahmen zur Verringerung unseres Energieverbrauchs und damit unseres Verbrauchs an fossilen Brennstoffen um. Um unseren Energieverbrauch zu senken, werden Leerfahrten durch eine gut durchdachte Routenplanung auf ein Minimum reduziert.

Um die mit unserer eigenen Flotte verbundenen Kohlenstoffemissionen weiter zu senken, haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Kraftstoffverbrauch bis 2030 um weitere 5% zu senken, indem wir neue Technologien einsetzen, die Reifen optimieren und die Fahrer kontinuierlich schulen.

Ziel 3

Reduzierung der Intensität indirekter Treibhausgasemissionen aus zugekauften chemischen Produkten, die in unseren Holzwerkstoffen verwendet werden, um 21% bis 2025

Wir bieten eine breite Palette von emissionsarmen und umweltfreundlichen Produkten an, um die Ziele unserer Kunden im Bereich des ökologischen Bauens zu unterstützen. Indem wir einen hohen Anteil Recyclingholz für die Produktion unserer Holzwerkstoffe nutzen, aus Biomasse erneuerbare Energie erzeugen und chemische Leime Schritt für Schritt durch natürliche Alternativen ersetzen, reduzieren wir den CO2-Ausstoß und tragen zum Klimaschutz bei.

Zu den chemischen Produkten, die wir für unsere Holzwerkstoffproduktion zukaufen, gehören Klebstoffe, Titandioxid, Harnstoff, Paraffin, Flammschutzmittel, Harze, Farben und andere Schmelzprodukte. Ihre Herstellung ist energieintensiv. Deshalb arbeiten wir zum einen mit unseren Chemielieferanten zusammen, um den Ausstoß von Emissionen bei der Chemikalienproduktion zu reduzieren, insbesondere durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger.

Zum anderen suchen wir nach Alternativen zu chemischen Stoffen. So ersetzen wir in unseren Spanplatten zunehmend mehr Harnstoff-Formaldehyd- Harz-Leime (UF-Leime) – das meistverwendete Bindemittel in der weltweiten Holzwirtschaft – durch organischen, biogenen Leim. Auf diese Weise können wir den CO2-Fußabdruck des Produkts bei gleichbleibender Qualität verbessern und alle geltenden Qualitäts- und Sicherheitsnormen erfüllen.

Praxisbeispiel 4

OrganicBoard Pure
OrganicBoard Pure wird aus 100% recyceltem Holz und 100% OrganicGlue - einem biogenen Kleber - hergestellt. So kann der Einsatz von international beschafftem fossilem Gas in der Produktion um über 30% reduziert werden, ohne die Produktqualität zu beeinträchtigen. OrganicBoard Pure setzt neue Maßstäbe in der regionalen und nachwachsenden Rohstoffnutzung. 

 

 

Ziel 4

Einhaltung der Abgasnorm Euro 6e bei allen eigenen Fahrzeugen der Flotte bis 2025

In der Logistik setzen wir eigene Lkw unserer Firma JURA-Spedition ein; wir haben beschlossen, die gesamte Flotte aufgrund regelmäßiger Ersatzbeschaffungen im Jahr 2023 auf die Euro-Abgasnorm 6d umzustellen. Nun haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2025 die EU-Abgasnorm 6e vollständig zu erfüllen, und bereiten uns bereits auf höhere Standards wie Euro 7 sowie alternative Antriebsarten vor. Für unsere Mitarbeiter spielt die E-Mobilität eine entscheidende Rolle, daher bieten wir ab 2023 Elektroflottenfahrzeuge und Jobbikes an.

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