Schulbau nachhaltig denken
Ein Experten Projekt der Holzbau Brockhaus GmbH
LivingBoard vereint hervorragende Emissionswerte mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, die die Stabilität und Aussteifung der Konstruktion unterstützt. - Andre Brockhaus
LivingBoard vereint hervorragende Emissionswerte mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, die die Stabilität und Aussteifung der Konstruktion unterstützt. - Andre Brockhaus
LivingBoard vereint hervorragende Emissionswerte mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, die die Stabilität und Aussteifung der Konstruktion unterstützt. - Andre Brockhaus
LivingBoard vereint hervorragende Emissionswerte mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, die die Stabilität und Aussteifung der Konstruktion unterstützt. - Andre Brockhaus
Pfleiderer im Gespräch mit Herrn Andre Brockhaus
Pfleiderer: Herr Brockhaus, wie kommt man darauf, eine Schule in Holzbauweise zu realisieren?
Andre Brockhaus: Das Konzept stammt ursprünglich von der Baumgarten GmbH in Ebersburg in Hessen. Hier wurde ein Modulsystem entwickelt, um bei Schulsanierungen mit vergleichsweise geringem Aufwand eine Interimslösung in der benötigten Größe bieten zu können. Das System ist vollständig rückbaufähig, sodass es anschließend in der gewünschten Konfiguration zum nächsten Einsatzort umziehen kann. So können Kommunen die Sanierung ihrer Schulstandorte nachhaltig flexibilisieren. Ab 2016 haben wir mit Baumgarten kooperiert, vor allem bei der Kapazitätsauslastung und der Montage. Seitdem haben wir das System in Eigenregie modifiziert und nach unseren Anforderungen weiterentwickelt.
Pfleiderer: Aber in Braunschweig haben Sie kein Provisorium gebaut, oder?
Andre Brockhaus: Ursprünglich geplant war eine Interimslösung. Aber mittlerweile wurde das 2020 fertiggestellte Gebäude 2022 um ein weiteres Gebäude ergänzt. Im ersten Abschnitt wurden 11 Klassenzimmer, ein Lehrerzimmer, der Ganztagsbereich sowie eine WC-Anlage pro Etage auf insgesamt 3 Etagen gebaut. Der zweite Bauabschnitt besteht aus 9 weiteren Klassenzimmern.
Pfleiderer: Und bei beiden waren Sie mit Ihrem Unternehmen gesetzt?
Andre Brockhaus: Beide Bauabschnitte waren selbstverständlich ausgeschrieben – und wurden interessanterweise von unterschiedlichen Architekten geplant. Nachdem wir bei der ersten Bewerbung für das Konzept von werk.um architekten aus Darmstadt erfolgreich waren, hat die Stadt Braunschweig sich für den zweiten Abschnitt für einen lokalen Partner entschieden. Aber auch beim Entwurf von Sabi Architekten konnten wir mit unserem System überzeugen.
Pfleiderer: Was genau zeichnet die Bauweise der Neuen Oberschule Braunschweig aus?
Andre Brockhaus: Die Basis bildet ein Streifenfundament aus Beton, auf dem wir mit zementgebundenen Spanplatten die Bodenplatte des Gebäudes errichten. So ist die Konstruktion vor Feuchtigkeit geschützt. Darauf werden die Wände in Holztafelbauweise, mit vorgehängter Fassade errichtet. Die Innenwände werden als zwei einseitig verschalte Elemente in Holzrahmenbauweise konstruiert, die gespiegelt – also Rücken an Rücken – die Wände bilden.
Pfleiderer: So weit hört sich das zunächst eher gewöhnlich an. Wo liegt die Besonderheit des Objektes?
Andre Brockhaus: Ganz klar -in den Bodenelementen. Wir arbeiten mit Bauteilen, die mit Holzdollen auf der Wandkonstruktion befestigt werden. Das heißt, wir kommen ohne Klebstoff aus und die Konstruktion ist sowohl nachhaltiger als auch – falls nötig – vollständig rückbaufähig. Die Elemente sind 7360 mm lang, 2910 cm breit und 497 mm stark. Sie werden montagefertig bei uns im Betrieb gebaut und im Ganzen zur Baustelle transportiert. Eine ziemliche Herausforderung bei einem Gewicht von 3 bis 4 Tonnen pro Element – aber die Vorteile überwiegen.
Pfleiderer: Können Sie das bitte näher erläutern?
Andre Brockhaus: Bauen ist immer zeitkritisch – das gilt insbesondere für den Schulbau. Durch die Vorfertigung konnten wir bei der Schule Braunschweig die Zeit von der Grundsteinlegung bis zum Bezug des Gebäudes auf rund 5 Monate verkürzen. Die Richtzeit im Betrieb betrug ca. 4 Monate. Hinzu kommt die besonders nachhaltige Konstruktionsweise. Durch den Verzicht auf Klebstoffe und die Nutzung von entsprechend geeigneten Materialien werden die vorgegebenen VOC-Richtwerte bei unserem System problemlos eingehalten. Dazu trägt die Qualität der eingesetzten Werkstoffe sowie die in sich geschlossene Bauform der Elemente mit bei. So setzen wir beispielsweise für den Abschluss nach oben hin auf LivingBoard P5 in 12 mm Stärke. Die Platte vereint hervorragende Emissionswerte mit sehr guten bauphysikalischen Eigenschaften, die die Stabilität und Aussteifung der Konstruktion unterstützt. Außerdem ist es für uns sehr nützlich, dass unmittelbar auf der Contiprotect-Oberfläche der abschließende Bodenbelag verlegt werden kann.
Pfleiderer: Klassenräume werden intensiv parallel genutzt. Wie steht es mit der Schalldämmung?
Andre Brockhaus: Die Bodenelemente verfügen neben einer Trittschalldämmung über eine 50 mm Splitschüttung, die das Eigengewicht erhöht und den Körperschall deutlich reduziert. Auch die Bereiche zwischen den tragenden Balken sind mit Zellulose ausgedämmt. Insgesamt sind die Elemente als schwimmende Systeme konstruiert, nur zum Transport werden Schrauben zur Fixierung eingesetzt. Die Montage vor Ort erfolgt so, dass die Elemente an den jeweiligen Längsseiten auf den tragenden Wänden bündig aufgelegt werden und nur gegen horizontale Bewegung durch Dollen gesichert werden. Anschließend werden die Wände der nächsten Etage über den Stoßfugen installiert. So entsteht bei einfacher Rückbaubarkeit eine äußerst stabile Konstruktion.
Pfleiderer: Wundert es Sie, dass die Gebäude jetzt auf Dauer genutzt werden?
Andre Brockhaus: Unsere Lösung ist in jedem Fall bei Bedarf weiterhin rückbaubar. Was im konkreten Fall den Ausschlag für die dauerhafte Nutzung gibt, vermag ich nicht zu sagen. In jedem Fall liegen der Nutzen, neben der Rückbaubarkeit, weiterhin im Zeitgewinn, in der hervorragenden Qualität und in der Nachhaltigkeit. Selbst der Preis ist angesichts dieser Vorteile nach unserer Erfahrung kein ausgesprochen kritischer Aspekt – selbst bei öffentlichen Auftraggebern wie im Schulbau. So lässt sich erklären, dass wir mit unserem Angebot in gleich zwei Bauphasen mit wechselnden Architekten überzeugen konnten.
Pfleiderer: Herr Brockhaus, wir danken Ihnen für das Gespräch!
Steckbrief Andre Brockhaus
Beruf | Holzbauer & Geschäftsführer |
Motto | Präzision in Holz! |
Die Fakten zum Projekt
Projekt: | Neue Oberschule Braunschweig Mendelssohnstraße 9 38110 Braunschweig |
Produkt: | LivingBoard face contiprotect P5, 12 mm |
Einsatzbereich: | Sonderaufbau Fußboden (2-lagig) |
Architekt: | werk.um architekten GbR
Sabi Architekten GmbH |
Ausführung: | Holzbau Brockhaus GmbH Auf dem Hövel 36 49413 Dinklage holzbau-brockhaus.de |
Bauherr: | Stadt Braunschweig, Hochbau- u. Gebäudemanagement |
Fertigstellung: | Phase 1: 2020 Phase 2: 2022 |
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